Taekwondo im Schulsport
Auf Initiative des Leiters der realschule ratheim Herr Hagen wurde im letzten Schuljahr eine Taekwondo-AG eingerichtet. Durch Vermittlung der Vorsitzenden des Fördervereins Frau Ternes konnte als Leiter der erfahrene Trainer Klaus Ermler, Träger des schwarzen Gürtels und ausgebildeter Taekwondo-Lehrer im Schulsport, gewonnen werden. An jedem Dienstag in der 7. und 8. Stunde treffen sich seitdem ca. 15 Schülerinnen und Schüler verschiedener Jahrgangs-stufen in der Dreifachsporthalle Mittelstraße, um den Taekwondo-Sport zu erlernen, und dies wohlgemerkt auf freiwilliger Basis.
Das gesamte Training ist auf einen respektvollen Umgang miteinander ausgerichtet, diszipliniertes Verhalten inbegriffen. Zu Beginn jeder Trainingseinheit stellen sich alle Teilnehmer nebst Trainer auf und begrüßen sich durch gemeinsames Verbeugen. Ein solches Verhalten war den meisten Kindern anfangs fremd und hat zu amüsanten Situationen geführt. Inzwischen haben sich alle AG-Mitglieder an das regelmäßige Ritual gewöhnt, welches im Übrigen an jedem Ende des Unterrichts als Geste der Verabschiedung wiederholt wird.
Die Übungsstunde beginnt regelmäßig mit Aufwärm- und Lockerungsübungen, die durch Laufeinheiten, Geschicklichkeits- und Ballspiele sowie gymnastische Einlagen der Vorbereitung auf die speziellen Taekwondo-Techniken dienen. Das anschließende Fachtraining ist geprägt von Technik- und Partnerübungen. Vorzeigen, Nachmachen und Wiederholen bilden die Trainingsbasis. Durch verschiedene Fußstellungen und Bewegungsvorgaben lernen die Kinder mobiles Verhalten in vielen denkbaren Situationen. Darüber hinaus werden Fuß- und Handtechniken vermittelt, die entweder „in die Luft“ oder gegen ein weiches Schlagpolster ausgeführt werden. Immer wieder werden die jungen Akteure ermutigt, die einzelnen Techniken mit einem lauten Kampfschrei zu verbinden, was automatisch zu einer deutlichen Verstärkung des Körpereinsatzes führt. Die Kinder haben längst erkannt, dass Schreien durchaus befreiend wirken kann und innere Spannungen löst. Manche der jungen Kämpfer haben inzwischen einen lauteren Kampfschrei als der Trainer. Was bedeutet das für den Trainer? Üben, üben, üben! Weiterhin gehören zum Repertoire Angriffs- und Abwehrbewegungen zusammen mit einem Partner, um die ersten einfachen Selbstverteidigungstechniken zu erproben. Die Gestaltung des Trainings wird so ausgerichtet, dass Blessuren weitgehend vermieden werden.
Infolge der unterschiedlichen Trainingsinhalte wird zum einen das Körper- und Gleichgewichts-gefühl, die Geschicklichkeit sowie die Bewegungsfähigkeit der Mädchen und Jungen geschult. Nahezu unbemerkt bewirkt die Ausbildung aber auch eine Stärkung des Selbstvertrauens, des Selbstwertes und des Mutes, alles Eigenschaften, die nicht nur im Schulleben, sondern auch im normalen Alltag für die persönliche Weiterentwicklung von wesentlicher Bedeutung sind. Die auf Werteerziehung ausgerichtete Zielsetzung der Schule wird somit im besten Sinne unterstützt.
Ende Januar 2019 war die Stunde der Wahrheit, die erste Gürtelprüfung stand bevor. Sage und schreibe 11 Jungen und Mädchen hatten Mut gefasst und sich zur Teilnahme angemeldet. Zwei Schüler konnten am Ende leider krankheitsbedingt nicht mitmachen. Das eigens für Schulsportprüfungen konzipierte Programm bestand aus einem allgemeinen und einem Taekwondo-spezifischen Teil: Fitness, Grundtechniken, Wettkampf und Selbstverteidigung.
Die intensiven Vorbereitungen haben sich für die Prüfungsteilnehmer gelohnt: Ausnahmslos alle Aspiranten haben die Prüfung bestanden und den weiß-gelben Gürtel errungen. Die erfolgreichen Sportler sind: Max Albrecht, Emir Aydin, Lenny Demirovic, Anton Gilz, Anna-Catharina Küsters, Julia Krampen, Emily Richter, Chiara Scheede und Nina Springer.
Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Leistung! (Bericht: Hr. Ermler)