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Jahresmotto 23/24: Wir leben Fairness und Höflichkeit – realschule ratheim

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Eine Woche in Broadstairs/Kent, England

Am Sonntag starteten wir unsere Reise nach England. Um 11 Uhr ging es los. Vier Stunden brauchte der Bus bis nach Calais. Einige Kilometer vor dem Fährhafen, der gleichzeitig die französisch-britische Grenze markiert, mutierte die Autobahn zum Hochsicherheitstrakt mit Zäunen, Stacheldraht und schwer bewaffneten Soldaten. Zweimal mussten wir alle den Bus verlassen, um unsere Pässe checken zu lassen. Trotzdem waren wir so gut in der Zeit, dass wir eine Fähre früher nehmen konnten. Auf dem Schiff herrschte gute Stimmung. Das Wetter war großartig. Die Überfahrt nach Dover dauerte eineinhalb Stunden. Hier mussten wir ein bisschen auf den Bus warten, der uns auf der „falschen“ Seite der Straße nach Broadstairs brachte. Am Treffpunkt angekommen, holten uns unsere Gastfamilien ab und brachten uns mit dem Auto zu sich nach Hause. Die Aufregung war groß, da wir nicht wussten, was auf uns zukommen würde. Viele Gasteltern kochten noch für uns leckeres Essen oder versorgten uns mit Toast.

Am Montagmorgen besuchten wir die Kent School of English. Dort machten wir einen Einstufungstest und unterhielten uns mit unseren Mitschülern aus anderen Ländern. Natürlich auf Englisch. Danach hatten wir unsere erste große Mittagspause und konnten die vielfältigen Versorgungsmöglichkeiten der kleinen Küstenstadt erkunden. Satt trafen wir wieder zusammen und guckten den lustigen Lehrfilm „Good advice for a happy stay in England“ aus den 90er Jahren über Verhalten und Verkehr in England. Es folgte eine Stadtrallye, die vom Strand aus startete. Voll von Informationen und Sonnenbrand gingen wir zurück in unsere Familien, wo wir unser Abendessen bekamen. Um 20 Uhr stand „Disko“ auf dem Programm, wo wir auch den Geburtstag einer Mitschülerin feierten.

Am Dienstag hatten wir von 9 bis 17 Uhr Schule, weil wir am nächsten Tag nach London fahren würden. Der Nachmittagsunterricht fand in einer anderen Gruppe statt. Am Abend trafen wir uns in einem Rugby-Club, wo „Drama“ auf dem Programm stand. Für diesen Abend durften alle die sein, die wir schon immer sein wollten. Wir waren Englisch sprechende Schauspieler. Verrückt! In den meisten der Stücke, die wir selber konzipiert hatten, ist mindestens einer gestorben. Danach machten wir uns auf den langen Heimweg. Viele waren erst spät zu Hause, mussten dafür aber am nächsten Tag früh aufstehen.

Denn der Ausflug in die britische Hauptstadt begann nicht wie die Schule um 9, sondern um 8 Uhr am Busplatz an der Vere Road. Eineinhalb Stunden ging es durch  „England’s green and pleasant land“ nach Greenwich, wo wir den Bus verließen. Durch großzügige Parkanlagen, vorbei an Royal Observatory und Nullmeridian erreichten wir die Themse, wo uns ein Ausflugsboot vorbei an den großen Sehenswürdigkeiten wie Tower Bridge, Tower of London oder London Eye nach Westminster brachte. Hier stiegen wir in unmittelbarer Nähe zum Big Ben aus und fanden uns mitten in royalen Festivitäten wieder. Die Queen hatte nach ihrer Rede gerade das Parlament verlassen und befand sich, so vermutete unser KSE-Tourguide, auf dem Rückweg zum Buckingham Palace. Dementsprechend waren viele Straßen und Zufahrtswege gesperrt. Wir schlängelten uns bei hohen Temperaturen durch den Trubel, vorbei an Downing Street 10 und St. James’s Park bis zum Piccadilly Circus. Ab hier durften wir uns in Kleingruppen frei bewegen, erkundeten die immensen Shoppingmöglichkeiten der Metropole und konnten auch hier unsere nun verbesserten Sprachkenntnisse anwenden. Auf der Rückfahrt hatte sich die Verkehrssituation rund um London nochmal verschlechtert und wir saßen recht lange im echten traffic jam der nachmittäglichen rush hour. Die Klimaanlage des Busses lief auf mäßigem Niveau, dafür waren die Gesangseinlagen unserer Gruppe aber ausgezeichnet. Fünfmal sangen einige von uns den spanischen Mitschülern, die sich ebenfalls an Bord befanden, „Despacito“ vor.  Der Tag war sehr schön, aber auch anstrengend, so dass wir froh waren, endlich ins Bett zu können.

Am Donnerstag fuhren wir nach dem Unterricht in die Universitäts- und Bischofsstadt Canterbury. Nach der Stadtführung konnte man hier wesentlich günstiger shoppen als in dem hochpreisigen London. Nach Rückfahrt und Abendessen trafen wir uns in einer großen Turnhalle, wo die beste Aktivität der Woche stattfand: Barn Dance. Traditonal country dancing with a professional caller and live band. Wir tanzten mit vielen Italienern, lernten u. a. „Two hand swings“ und „dosie-doe“ und wechselten ständig den Tanzpartner. Am Ende gab es einen kleinen Wettkampf. Niemand wollte an diesem Abend nach Hause.

Am Freitag hatten wir das letzte Mal Schule. Viele fanden das traurig, da der Unterricht in der KSE echt viel Spaß gemacht hat. Am Nachmittag gab es Bowling in Margate und am Abend waren wir in der Baptist Church in der Queens Road zu Gast, wo wir mit vielen anderen Schülergruppen aus Europa Karaoke singen konnten – bis auf „Despacito“ natürlich nur englische Lieder. Sogar unsere Lehrer haben mitgesungen. Wir hatten auch an diesem letzten Abend viel Spaß.

Am Samstag starteten wir dann die Rückfahrt am frühen Morgen. Es herrschte stürmisches Wetter auf der kurzen Passage durch den Ärmelkanal. Fast keiner wollte zurück nach Deutschland, weil die Zeit in England so schön war. Gegen 17 Uhr kamen wir in Ratheim an und mussten uns wieder an die alte Umgebung gewöhnen. Die Zeit, die Menschen und die Eindrücke unserer Broadstairs-Tour werden wir alle nie vergessen.

Katharina, Sophie, Eva, Johanna, Moritz und Lukas