Kein Planet B – Schule für Umweltschutz
Pressebericht der Rheinischen Post:
„Ratheim · Zum Schulfest präsentierten die Schüler der Realschule Ratheim die Ergebnisse der Arbeiten, die sie während der Projektwoche unter dem Titel „Kein Planet B“ zum Thema Umweltschutz gemacht haben.
An der Realschule Ratheim wurde der Schulalltag jetzt auf den Kopf gestellt: In der dreitägigen Projektwoche erarbeiteten die Schüler außerhalb ihrer gewohnten Klassenkonstellationen Projekte unterschiedlichster Art zu den Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz, die sie am Tag des Schulfestes vorstellten.
So präsentierte eine Gruppe im Erdgeschoss ihre Arbeiten zum Projekt „Gut für die Umwelt, gut für dich“. Daniel Albrecht aus der 7b zeigte, wie er und seine Schulkameraden im Chemieraum beispielsweise selber Seife aus Ziegenmilch hergestellt, sowie verschiedene Cremes, Grillanzünder, Reinigungsmittel und Bienenwachstücher aus natürlichen Materialien selbst gefertigt hatten.
Andere Schüler beschäftigten sich sehr eingehend mit der Zukunft der Region: „Wir haben uns das Braunkohlerevier Garzweiler II genauer angesehen, das ja ziemlich nah liegt. Da das Baggerloch in Zukunft geflutet werden soll, haben wir überlegt und geplant, wie dort die Freizeitangebote aussehen könnten“, erklärte Sascha Sonngrün aus der 6b geschäftig. Anschaulich machte er anhand von gebauten Modellen deutlich, welche Ideen er und seine Mitschüler für zukünftige Wasserparks am Baggersee haben.
Lilayea aus der 9c sowie Ceylin, Mikaela, Esila und Lisa aus der 8b nahmen wiederum eine viel weitere Perspektive ein: Nach einem Besuch im Planetarium Bochum entwickelten sie mit viel Liebe zum Detail Plakate und Mobiles, um unser Sonnensystem zu veranschaulichen. „Wir haben viel Neues dazugelernt – dass es auf dem Mars Wasser gibt, habe ich beispielsweise letzte Woche noch nicht gewusst“, sagte Ceylin.
In der Gruppe der ehemaligen Ratheimer Lehrerin Inge Hellmann zeigten Studenten der „Ingenieure ohne Grenzen“, wie mit dem „Smoothiebike“ Säfte nur mit Körperenergie hergestellt werden können. Für die Schüler dort war das unbestrittene Highlight aber klar: Schokolade schmelzen im Solarkocher. Thomas Becker, der die federführende Organisation der Projektwoche innehatte, setzte ebenfalls auf praktisches Arbeiten: Im Untergeschoss der Schule bot er mit seiner Projektgruppe eine Fahrradwerkstatt an, in der Schüler ihr Rad durchchecken und reparieren lassen konnten, und außerdem selber lernten, kleinere Arbeiten am Rad durchzuführen. Das Thema Wiederverwertbarkeit wurde auch in anderen Gruppen aufgegriffen – beispielsweise durch das Nähen von Kleidern und Taschen aus Stoffresten sowie Kunstprojekten, in denen aus Müllresten und Pappmaché Werke mit Botschaften erschaffen wurden: Wie einen Fisch, der sichtlich an den Müllresten in seinem Bauch verendet ist. Auch Umweltkreisläufe und die Zerfallsdauer bestimmter Müllreste wurden von einer Gruppe in Fotoprojekten und Vorträgen aufgearbeitet.
In insgesamt 28 Gruppen recherchierten und bastelten die Schüler und ließen ihrer Kreativität freien Lauf. „Vor den Sommerferien hatten wir eine große Themenwoche, in der die Kollegen ihre Themen vorgeschlagen haben und die Schüler sich drei Projekte aussuchen konnten, an denen sie gern teilnehmen möchten. Danach haben wir dann zugeteilt“, schilderte Schulleiter Sven Hagen. „Unser Ziel war es, die Schüler verschiedener Jahrgänge und Klassen zu mischen.“ Ausgenommen war die Jahrgangsstufe Fünf – „unsere Fünftklässler sind ja erst seit zwei Wochen hier, die müssen ihre Klassengemeinschaft selbst erst noch finden, da wollten wir sie nicht direkt auseinanderreißen. Deswegen haben unsere Fünfer ihre Projekte in der Klassengemeinschaft realisiert“, erklärte Hagen. Er lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Förderverein und der Elterngemeinschaft, sowie die außerschulischen Vereine und Partner, die die Projekte mit viel Engagement unterstützten.
„Uns ging es darum, Grenzen aufzubrechen und die Schule in allen Bereichen öffnen, damit die Kinder und Jugendlichen auch mehr am realen Leben lernen. Es ist sehr gelungen, was die Kollegen hier auf die Beine gestellt haben. Das Schöne ist aber, dass die aktuelle Stimmung in die Schulgemeinde zurückspiegelt – von dieser Atmosphäre werden wir das ganze Schuljahr profitieren“, betonte Hagen.“
Quelle:
https://rp-online.de/nrw/staedte/hueckelhoven/projektwoche-in-ratheim-schule-fuer-umweltschutz_aid-96108581
aufgerufen am 05.09.2023